Inhalt der CD

Beschreibung der CD

Kritiken zu CDs und Konzerten
In Giovanni Boccaccios Novellensammlung "Il Decame-
rone" aus dem Jahr 1353 wird die Geschichte von zehn
jungen florentinischen Edelfrauen und -männern erzählt,
die sich für zehn Tage vor den Schrecken der Pest, die im
Jahre 1348 ihren Einzug in Europa hielt, auf einen Land-
sitz zurückziehen, um sich singend, tanzend und Ge-
schichten erzählend an der Kunst zu erfreuen. Vielfältig
sind die Hinweise im Decamerone auf die Musikpraxis der
Zeit: "... nachdem er ihr mit liebevollen Worten zuge-
redet hatte, stimmte er auf seiner Fidel eine Istampita
auf eine sehr süße Weise an, worauf er alsdann eine
Canzone sang." Eine der ersten Handschriften mit Tanz-
musik stammt aus Norditalien um 1390 und wird heute in
der British Library in London aufbewahrt. Neben mehre-
ren Madrigalen finden sich am Ende des Manuskripts 15
monophone textlose Stücke. Sowohl ihr formaler Aufbau
wie auch die Benennung als "istanpitta", "saltarello"
und "trotto" deuten auf Tanzschritte (stampfen, hüpfen,
traben). Die Istanpitte heben sich durch weitläufige
improvisatorische Umspielungen der Melodielinien und oft
auftretende Quint- und Quartsprünge von den anderen
Kompositionen ab und scheinen mehr zum Vortrag ge-
eignet als zum Tanz. Erstmalig in der Musikgeschichte
werden programmatisch wirkende Titel vorangestellt:
"Belicha" (Die Kriegerische), "Parlamento" (Gespräch),
"Tre Fontane" (Drei Quellen), "Ghaetta" (Die Fröhliche),
"In Pro" (Bitte), "Principio di virtu´" (Prinzip der
Tugend), "Isabella" und "Chominciamento di gioia"
(Beginn der Freude).

PRODUZENT:
Michael Posch

ARRANGEMENTS:
Ensemble UNICORN
Leitung: Michael Posch

AUFNAHMEDATEN
W*A*R Studio Wien;
11. - 13.9.1991

TONTECHNIK:
W*A*R Studio; Elisabeth und Wolfgang Reithofer

EINFÜHRUNGSTEXT:
Riccardo Delfino