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Beschreibung der CD

Kritiken zu CDs und Konzerten
Als eine Besonderheit ragt aus der musikalischen
Schaffensperiode um 1400 der Codex Faenza mit
ausschließlich instrumentalen Kompositionen heraus.
Die Handschrift wurde zwischen 1400 und 1420
kopiert. Ein anonymer Musiker hielt darin die Praxis
des Diminuierens fest und intabulierte Vokalsätze.
Er bediente sich dabei des sechslinigen Notensys-
tems, wobei er zwei Systeme mit Taktstrichen verbun-
den untereinander in Partitur anordnete. Im Bereich
der Vokalmusik war es sonst üblich, die verschiedenen
Stimmen eines Musikstückes entweder auf einer Seite
nacheinander oder in Stimmbüchern voneinander
getrennt aufzuschreiben. Erst durch ein gemeinsames
Musizieren wurde das Zusammenspiel der Stimmen
hörbar. Der Codex beinhaltet in zwei voneinander ge-
trennten Teilen 52 diminuierte Versionen italienischer
und französischer weltlicher Vokalwerke des 14. Jahr-
hunderts sowie liturgische cantus-firmus-Sätze.
Unter den Komponisten der Vorlagen findet man u.a.
Guillaume de Machaut (ca. 1300-1377), Jacopo da
Bologna (1340-ca. 1360), Francesco Landini (ca. 1325-
1397) und anonyme Autoren des 14. Jahrhunderts.
Diese Vermischung kultureller Einflüsse ist nicht ver-
wunderlich, da die höfische Kultur Italiens zu Beginn
des 15. Jahrhunderts stark französisch orientiert war.

PRODUZENT:
Michael Posch

ARRANGEMENTS:
Ensemble UNICORN Leitung: Michael Posch

AUFNAHMEDATEN:
Evang. Kirche A.B. Wien; 28. - 30.11.1995

TONTECHNIK:
W*A*R Studio; Elisabeth und Wolfgang Reithofer

EINFÜHRUNGSTEXT:
Michael Posch und Riccardo Delfino