 |

|
 |
Die Fidel ist ein Instrument, das mit grosser Wahrschein-
lichkeit von arabischen Streichinstrumenten (rebab) ab-
stammt und in Europa eventuell ab dem 9. Jhdt., mit
Sicherheit aber seit dem 11. Jhdt. nachweisbar ist. Von
Spanien ausgehend verbreitete sich der Instrumenten-
typ rasch über ganz Europa. Die häufigsten Formen
waren oval oder gitarreähnlich, wobei der Boden und die
Decke - im Gegensatz zur modernen Violine - stets flach
erscheinen. Wurden die frühesten Instrumente aus
einem Stück Holz gefertigt (mit aufgeklebter Decke), so
ging man später zu einer Bauweise in Einzelteilen über:
separater Boden und Decke, die durch Zargen verbun-
den waren. Die Saiten wurden in einer zumeist herz-
förmigen Wirbelplatte befestigt, welche oft durch seit-
liche Stege zu einem Wirbelkasten erweitert war. Die
Anzahl der Saiten schwankte zwischen zwei und fünf.
Ebenso vielfältig war auch das Material der Saiten:
verschiedener Tierdarm, Rosshaar, Bronze und auch
Gold. Schon von Beginn an dürften mehrere Haltungen
und Spielweisen gebräuchlich gewesen sein. Sowohl in
Ikonographien als auch in Skulpturen (bemerkenswert im
"Portico della Gloria" in Santiago de Compostela) findet
man sie auf den Knien oder quer über den Bauch gehal-
ten, an die Schulter gestützt, mit einem Bogen gespielt
oder mit den Fingern gezupft.
|
 |